Die Phantoms setzen ein Zeichen gegen sexuelle Übergriffe

Sexuelle Übergriffe sind strafbare Handlungen nach Strafgesetzbuch. Ein sexueller Übergriff passiert jedoch nicht einfach so, sondern ist oft das Ergebnis einer längeren Entwicklung. Es ist deshalb wichtig, dass wir bereits bei den ersten Anzeichen aktiv werden.

Vereine können als einfache Kontaktmöglichkeit zu Kindern missbraucht werden. Wir als Anbieter von Sporttrainings für Kinder und Jugendliche nehmen unsere Verantwortung ernst und sprechen das Thema an. Wir sind uns bewusst, dass es auch bei uns vorkommen kann, dulden jedoch kein grenzverletzendes Verhalten in unserem Verein und keinen Angriff auf die Integrität der Kinder und handeln deshalb proaktiv. Unsere Trainer werden jährlich für diese Thematik sensibilisiert und auch am Elternabend sprechen wir die Problematik an. Wir fördern eine offene Kommunikation zu diesem Thema und bemühen uns aktiv um eine Enttabuisierung dieses Themas, sodass im Verdachtsfalle von allen Beteiligten offen darüber gesprochen werden kann. Als Grenzüberschreitung können je nach Situation auch niederschwelligere Angriffe wie anzügliche, beleidigende, erniedrigende oder einschüchternde Bemerkungen gelten.

Unsere Kinder und Jugendliche verdienen den Schutz ihrer persönlichen sexuellen Integrität. Sie wissen, dass es im Sport zu Körperkontakt kommt, können jedoch differenzieren, welche Berührungen angemessen und in Ordnung sind. Sie wissen, dass ihr Körper ihnen gehört und sie niemand zu unangenehmen Berührungen zwingen darf. Sie wissen, dass sie jederzeit «Stopp» oder «Nein» sagen können. Einem Melder wird mit Respekt begegnet und nicht als «Petzer» diffamiert. Gleichzeitig können aber auch Beschuldigte auf höchste Sorgfalt zählen, zunächst zählt die Unschuldsvermutung. Das alles dient dazu, ein Klärungsverfahren möglichst ohne Eskalation durchführen zu können und dadurch die Persönlichkeit aller Involvierten bestmöglich zu schützen.

Wir tragen Sorge dazu, die Garderobe als sensiblen Bereich zu behandeln. Die Trainer sind während des Umziehens und Duschens nicht in der Garderobe. Ausserdem vermeiden wir es, einzelne Kinder von der Gruppe zu separieren, ein Trainer ist nie allein mit einem Kind. Wir sind uns der Vorbildfunktion unserer Trainer bewusst, aber auch des speziellen Verhältnisses, das zwischen Trainer und Kindern besteht. Wir verpflichten uns zu einem sorgfältigen Umgang damit und dieses nicht auszunutzen. Sämtliche Kinder verdienen den gleichen Respekt.

Seit diesem Jahr haben wir zusätzlich zu den bereits bestehenden Bestrebungen zum Jugendschutz auch die offizielle Vereinbarung des Verbandes unterzeichnet. Wir verpflichten uns, streng danach zu handeln und sämtliche Punkte vollumfänglich einzuhalten.

Wir haben im Verein zwei Personen als Ansprechpartner definiert, welche noch spezifischer geschult sind, wie in einem Verdachtsfall vorzugehen ist. Sie verkörpern die Haltung und Werte des Vereins und markieren mit ihrer Präsenz, dass wir uns der Problematik bewusst sind. Den Kindern und Jugendlichen geben wir so die Gewissheit, dass sie ernst genommen werden. Die Kontaktperson setzte sich für eine positive Kritikkultur ein, in der Meldungen nicht als «Petzen» abgetan werden. Sie ist hingegen nicht verantwortlich für die Aufklärung des Falls, sondern koordiniert lediglich die Anstrengungen zu deren Lösung, stellt die Weichen, berät und begleitet. So ist bereits im Vorfeld geklärt, wie bei einem Vorfall vorzugehen ist und keine wertvolle Zeit geht verloren. Sämtliche Vereinsmitglieder unterstützen die Kontaktperson in ihren Bemühungen.

Ihre Ansprechpersonen bei den Phantoms sind zum einen unser Junioren-Hauptverantwortlicher Guido Buchmann sowie Marlene Wartenweiler. Zögern Sie als betroffene Eltern nicht, sich sofort an sie zu wenden! Diese beiden Kontaktpersonen können Ihnen weitere Kontakte zu professionellen Fachstellen weitervermitteln. Die beiden können über praevention@phantoms.ch erreicht werden.

Wir verfügen über verschiedene Mittel, grenzverletztes Verhalten zu sanktionieren. Zum Schutz der dem Verein anvertrauten Kinder und Jugendlichen können auch nicht bewiesene, aber begründete Verdachtsmomente zu einer Enthebung von allen Tätigkeiten führen.

Jährlich kontrollieren wir die Umsetzung der getroffenen Massnahmen und diskutieren einen allfälligen Handlungsbedarf.

 

Diese Bestrebungen werden vom ganzen Verein mitgetragen. Alle tragen damit zu einem positiven Vereinsklima bei, halten die vereinsinternen Regeln ein und wehren sich, wenn sie grenzüberschreitendes Verhalten feststellen.

Wir schauen hin, wenn wir Anzeichen von Diskriminierung, Belästigung oder sexuellen Übergriffen wahrnehmen.

 

Weiterführende Informationen: Swiss Olympic, SpiritOfSport.ch

 

Zusätzlich stehen wir ein für eine nachhaltige Ausbildungs- und Spielphilosophie.

Jedes Kind wird gleich behandelt, unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft oder Religion. Geleitet vom Grundgedanken, dass jedes Kind die Möglichkeit haben sollte, sein Talent zu entwickeln, ermöglichen wir allen Kindern vielfältige Erfahrungen. Wir verstehen unsere Rolle auf dieser Stufe als Ausbildner, Betreuer, Motivator, Tröster, Schulterklopfer oder Streitschlichter, jedoch nicht als Resultattrainer, den Spieleifer bringen die Kinder selbst mit.

Wir sorgen einerseits dafür, dass alle Kinder auf allen Spielpositionen Erfahrungen sammeln können, aber auch, dass sämtliche Kinder zu gleich viel Einsatzzeit kommen. Auch bei knappen Spielständen dürfen alle Kinder mitspielen. Wir berücksichtigen den persönlichen Entwicklungsstand und versuchen, für jedes Kind die bestmögliche individuelle Förderung zu finden. Dies beinhaltet auch, dass wir dafür sorgen, dass sie mit dem für sie passenden Material spielen.

Die Entscheide von Schiedsrichtern und Spielleitern werden respektiert und die Trainer sind sich ihrer Vorbildrolle für die Kinder bewusst. Ein respektvolles Auftreten ist für uns selbstverständlich. Wir sind offen für Inputs der Eltern und nehmen diese gerne auf, wehren uns aber auch, wenn sie mit Äusserungen vom Spielfeldrand das Spiel und Verhalten der Kinder negativ beeinflussen.

In Zusammenarbeit mit dem nationalen Präventionsprogramm «cool and clean» setzen wir uns für fairen und suchtmittelfreien Sport ein.

 

Angelehnt an die Konzepte von Jugend+Sport sowie swiss unihockey.