Nach dem schlechtesten Saisonstart der vergangenen Jahren, reisten die Phantoms aus dem Rafzerfeld zur 2. Meisterschaftsrunde in die (nicht) Auto-freundliche Stadt Zürich. Nach dem gute zwanzig Minuten in die Parkplatzsuche gesteckt wurde, traf die Mannschaft mit Hilfe von E-Scootern dann doch noch komplett im Schulhaus Hofacker ein. Im Allgemeinen war die Organisation dieser Runde ein Chaos. Übermangelnde Parkplätze, zum Start nicht vorhandene Matchtore, rundet das nicht führen einer Cafeteria/Kioskes das “Chaos” ab. Ein Allgemeines Erstaunen fand in den Hallengängen statt, dass sich solch ein Auftritt einer der ältesten Schweizer Unihockey Vereine finanziell überhaut leisten kann.
Der Fluch der 9 Uhr Mannschaft?
Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison eröffneten die Phantoms die Meisterschaftsrunde. Wie in der Vergangenheit, scheinen die Rafzer Jungs mühe mit dieser Anspielzeit zu haben.
Der Gegner aus Waltenschwil und zu diesem Zeitpunkt ungeschlagener Tabellenführer, war eine lösbare Aufgabe. Waren die bisherigen Begegnungen jeweils knapp umstritten und beide Teams erspielten sich jeweils einen Sieg, strebten die Phantoms bereits im ersten Spiel die nötigen zwei Punkte zu ergattern.
Doch “täglich grüsst das Murmeltier”, bereits nach 6 Spielminuten mussten die Phantoms sich zweimal unglücklich geschlagen geben und einem 0-2 hinterher spielen.
Das Ergebnis war komplett gegen den Spielverlauf, (8-3 Torschüsse inkl. Zwei Lattenknaller) zeigte das Statistikboard zu diesem Zeitpunkt an.
Doch die jungen Rafzerfelder liesen den Kopf nicht hängen, arbeiteten weiter. In allen Belangen zeigten sich die Phantoms überlegen. Läuferisch, Ballbesitz, Torschüsse. Doch in den ersten 20. Minuten konnte diese Überlegenheit nicht in Tore umgewandelt werden. Es resultierten nur zwei weiter Pfostentreffer, und eine 2-Minutenstrafe auf den Pausenpfiff gegen Waltenschwil. Somit konnten die erfahrenen Mannen der Blue Sharks Waltenschwil mit dieser zwei Tore Führung in die Pause.
Mit dem Vorteil zwei Minuten in Überzahl zu beginnen, starten die Rafzer fokussiert in den zweiten Abschnitt. Der Routinier Steffen, bediente Laichinger der zum verdienten
1-2 Anschlusstreffer führte.
Doch nicht genug, Waltenschwil wurde regelrecht an die Wandgespielt. Nach weiteren herausausgespielten, nicht verwerteten Topchancen, erzielte der Rafzer Junior Maag in seinem Meisterschaftsdebüt mit einem platzierten Distanzschuss den verdienten Ausgleichtreffer zum 2-2!
Der Chronist würde am liebsten hier seine Bericht Erstattungen beenden.
Denn kaum war die Begegnung ausgeglichen, stellte unsere Mannschaft aus dem Rafzerfeld, dass spielen ein.
Innert Sekunden erzielen die Sharks ein Doppelpack und ziehen mit 2-4 davon. Doch nicht genug. Den jungen wilden Phantoms unterliefen auch in der Offensive katastrophale Fehler, so dass ein ihnen zugesprochener Freistoss, umgehend ausgekonter zu einem weiteren Gegentreffer führte. Als in der 34. Spielminute auch noch das 2-6 einschlug, musste die Reisleine per Time Out gezogen werden. Die restlichen Spielminuten wurde auf ein 4vs3 umgestellt, mit der Hoffnung den Fokus der Phantoms-Mannen wieder zurückzugewinnen. Doch bis auf einen weiteren “Metalltreffer” durch Maag resultierte nichts zählbares mehr. Im Gegenteil. Waltenschwil spielte gekonnte ihre Erfahrung und Routine aus, und konnte den weissen gelochten Ball erneut zweimal im leeren Tor versenken.
Somit war die 3. Niederlage in Serie mit 2-8 Tatsache. Der Frust der Spieler war in der Garderobe spürbar. Hatten wir es doch in unseren eigenen Händen erfolgreicher in den Tag zu starten.
“Nachnomination” ermöglicht den ersten Saisonsieg!
Im zweiten Spiel des Tages, wartete mit dem UHC Zürich ein erfahrener Gegner auf unsere Rafzermannen.
Viel vorgenommen und nicht umgesetzt, denn nach 5 Spielminuten musste auf der Anzeigetafel ein 3-0 für Zürich abgelesen werden. So schlimm wie das vorherige Spiel geendet hat, starteten die Phantoms in den ersten Abschnitt. Doch nun schien der Ehrgeiz auf die ersten Saisonpunkte zu erwachen. Mit einem “Zucker-9 Meterpass” bediente Steffen den freilaufenden Hirt, welcher eiskalt zum ersten Treffer unsere Rafzerfelder Herren einschiebt. Die routinierten Männer des UHC Zürich liesen aber umgehend ihre Erfahrenheit erneut aufblitzen. Erneut versuchten sie aus allen Lagen aufs Rafzertor zu schiessen. In der 14.Spielminute wurde dann Torwart Meier erneut unglücklich erwischt. Mit dem 4-1 stellte der UHC Zürich den 3 Tore Vorsprung wieder her.
Timeout und ein nicht gepfiffener Ellenbogenschlag gegen den Kopf des Rafzer Captain D.Meier waren wohl der nötige Auslöser welcher, die träumenden Phantoms zurück ins Spiel brachten. Denn nun stand jede einzelne Linie, jeder Spieler mit vollem Einsatz auf dem Feld, um das unmögliche noch möglich zu machen. Und die Belohnung lies nicht lange auf sich warten. In der 19. Und 20. Spielminute, kurz vor Pausenpfiff erzielte Laichinger und Steffen mit je einem Tor das 4-3 Pausenergebnis.
Die Phantoms waren wieder dran. Ihnen wurde in der Pause bewusst, dass wir diese älteren Zürcher Mannen schlagen zu können, auch wenn die sich über die Jahre gut eingespielt haben. Zum Start des zweiten Abschnitt musste umgestellt werden, da sich leider der erneut starkaufspielende Merz verletzte. Auch machten sich der lädierte Kopf D.Meiers bemerkbar (anm.Red Oktoberfest oder Check gegen den Kopf?!?) sowie denn einen und anderen Stockschlag gegen den Körper unseres Ex-Teamoldi Haab.
Jedoch war klar für den zweiten Abschnitt alles zugeben, und uns auf unser Spiel konzertieren. Auf den Ball und nicht auf den Mann spielen! Nun waren die Phantoms die spielbestimmende Mannschaft. Jedoch war es erneut Zürich, welches uns auskonterte und auf 5-3 erhöhte! Doch die jungen Rafzer reagierten umgehend. Laichinger erzielte ein Traumtor zum erneuten 5-4 Anschlusstreffer! 45 Sekunden später zeigte Steffen erneut seine Qualitäten mit einem Laserhandgelenkschuss versenkte er den Unihockeyball zum 5-5 Ausgleich im zürcher Tornetz.
Jetzt sind die “alten Hasen” aus Zürich am Drücker. Sie ersetzen ihren Torwart welcher eine unglaubliche Performens an den Tag legte gegen einen weiteren Feldspieler.
Hirt gelingt den ersten Führungstreffer des Tages ins leere Tor zum 5-6! Als dann 2:25 Minuten vor Spielende Zürich eine Zweiminuten Strafe kassiert, schien der Sieg nun greifbar nahe zu sein.
Denkste…
Eine “Flanke” in den Phantoms-Slot reichte um mit Rafzer mithilfe, das Spiel nochmals spannend zu machen 6-6!
Zeit für die Jungen, bzw die “Geschichte der 2. Runde”. 43 Sekunden vor Schluss, noch in Überzahl spielend. Lanciert erneut Laichinger den 16.-jährigen Maag, welcher mit gekontert Übersicht auf den Saison-Debütanten Buchmann auflegt. Dieser reagiert umgehend und erzielt per Direktschuss den 6-7 Siegestreffer für die Phantoms!
Nun zur versprochenen “Geschichte der Runde”. Die beiden beteiligten Buchmann und Magg standen am Montag noch nicht im ersten Aufgebot. Beide wurden am Donnerstag Nachnominiert!
Für einen Coach ist dies einer der schönsten Momente im Sport, wenn das Vertrauen in Spieler, sich so auszahlt.
Allgemein hat auch diese Runde unsere Aufgabe der Saison aufgezeigt. Denn auch mit den beiden “Team-Senioren” Haab und Steffen im Aufgebot errechnete sich das Durchsnittsalter des Phantom-Kaders auf 22.7 Jahre! (ohne die beiden sogar 19.2 Jahre) Zu oft zeigt sich auch diese Saison die “Unerfahrenheit” dieser Jungenmannschaft. Wichtig ist, dass wir nun in den Training weiter miteinander Arbeiten. Und zusammenwachsen, denn nur als Team ist es nachwievor möglich unser gestecktes Saisonziel zusammen zu erreichen.
Als Mannschaft – als Verein!
PHANTOMS – B.S. Waltenschwil 2-8
UHC Zürich – PHANTOMS 6-7
Phantoms
S.Linder, G.Meier
Steffen (1Tore/2 Assist), Laichinger (3/-), Hirt (2/-)
Haab, Merz, Pfenninger
D.Meier, J.Buchmann (1/-) T.Maag (1/1)
Phantoms ohne:
Ph.Spühler (Armee), Zuber (Urlaub) M.Angst (2.Mannschaft)
N.Meier (Stammverein), Niederhauser (Arbeit), S.Angst (Verletzt)